Wir wollen eine Schule leben,

die offen, freundlich, entwicklungsfähig

und partnerschaftlich ist.

Wir stellen die fachliche Ausbildung

und die persönliche Entwicklung

der Schülerin/des Schülers in

den Mittelpunkt unserer Arbeit.

Wir legen Wert auf verantwortliches

Handeln, Toleranz und Fairness.

Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler

befähigen, Verantwortung im Lernen und

Handeln für sich und andere zu übernehmen.

„Wofür ich keine Sprache habe, darüber kann ich nicht reden.“

Am Dienstag fand eine schulinterne Lehrer*innenfortbildung zum Thema „Sprachsensibler Fachunterricht“ statt. Für den Einstieg ins Thema konnte die Koryphäe auf diesem Gebiet, Professor Josef Leisen, gewonnen werden.

Zunächst begrüßte Schulleiter Oliver Pundt die Teilnehmer*innen, wünschte einen erkenntnisreichen Tag und dankte den Organisator*innen, Dr. Ruth Klütsch, Bärbel Schäfftlein und Daniel Pohlmann, sehr herzlich.

Im Anschluss hielt Ernst Jünke, ehemaliger Schulleiter, aktiv im Verein pro:connect und anderen Projekten, einen Impulsvortrag. Das Zitat von Ingeborg Bachmann (siehe Überschrift) stellte er seinen Ausführungen voran. Wissen sei Macht und um Wissen zu erlangen, brauche es Sprache bzw. Kommunikation.

Tilemahos Lüchtenborg machte seinen Kolleg*innen anschaulich deutlich, wie es Schüler*innen ohne bzw. mit wenig Sprachkenntnissen ergeht. Er hielt eine kleine Unterrichtssequenz in serbischer Sprache ab. Die Gesichter der Teilnehmenden sprachen Bände.

Prof. Leisen sprach in seinem Vortrag vom „Sprachschock“ der Auszubildenden. Während sie in der Praxis (Sprache im Beruf) alles verstünden, verstünden sie in der Berufsschule (Berufssprache) nichts oder wenig. In der Prüfung scheiterten sie an der Sprache, nicht an den Inhalten.

Im Folgenden stellte Josef Leisen seinen defensiven Ansatz vor, der darauf ziele, Sprache zu vereinfachen, wobei die Gefahr des „kognitiven Hungertodes“ bestehe. Wie bitte? Extreme Sprachvereinfachung könne dazu führen, dass Texte zu sehr reduziert würden, sodass die Sprache verarme und die Fachlichkeit leide. Beides – sowohl die kognitive Unterforderung als auch die sprachliche Überforderung – sei ungünstig.

Der offensive Ansatz beinhalte das Prinzip vom Wechsel der Darstellungsformen. Texte, bildliche Darstellungen, Diagramme, Statistiken sollten sich ergänzen. Leseschritte vom orientierenden über das selektive bis zum intensiven Lesen seien hilfreich.

„Ich weiß, was Sie denken. Woher die Zeit nehmen, sich von niederschwelligen über höherschwellige zu hochschwelligen Angeboten zu arbeiten?“, nimmt Prof. Leisen einen Einwand vorweg. „So können Sie nicht immer arbeiten, aber exemplarisch immer mal wieder.“

Von Kolleg*innen vorbereitete Workshops schlossen sich an, in denen die Kenntnisse erprobt und vertieft werden konnten. In einer Abschlussrunde wurden die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.