Wir wollen eine Schule leben,

die offen, freundlich, entwicklungsfähig

und partnerschaftlich ist.

Wir stellen die fachliche Ausbildung

und die persönliche Entwicklung

der Schülerin/des Schülers in

den Mittelpunkt unserer Arbeit.

Wir legen Wert auf verantwortliches

Handeln, Toleranz und Fairness.

Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler

befähigen, Verantwortung im Lernen und

Handeln für sich und andere zu übernehmen.

Flucht und Heimat – Gedichte aus der FW11C

Schülerinnen und Schüler der FW11C haben in diesem Frühjahr Gedichte zu den Themen Heimat und Flucht erstellt. Auf Grundlage dieser Gedichte sind Rap-Songs entstanden für die Aktion Friedenswoche, die Mitte Mai zuende ging.

Das Thema Flucht haben wir dabei nicht nur auf die räumliche Flucht beschränkt. Wir haben uns überlegt, ob es auch andere Fluchterfahrungen gibt. Besonders in Fatimas Gedicht spiegelt sich das wider. Häufig finden sich die Themen Heimat und Flucht auch verknüpft. Fluchten verstecken sich in ganz unterschiedlicher Form zwischen den Zeilen!

Macht euch gern auf die Suche!

Ist die Heimat eher ein innerer Ort, an dem wir z. B. Erfahrungen von Geborgenheit und Zufriedenheit sammeln und nach dem wir uns sehnen, wie es sich – in ganz unterschiedlicher Form - in den Gedichten von Yaroslav, Sebastian und Espen zeigt? Oder ist Heimat ein Ort, eine Kultur, in die wir hineingeboren werden? Diese Perspektive findet sich in Luans Gedicht.

Doch lest einfach selbst!

Die Ballade vom Himmel

Ich schaue zum Himmel und denke

Warum wurde es schwer für mich zu essen?

Warum wurde es schwer für mich zu trinken?

Warum wurde der Himmel grau

Wie ein Stein in meinem Herzen?

 

Als ob alles nicht real ist!

Als ob alles ein schlechter Traum ist!

Ein schlechter Traum, aus dem sie

nicht mehr aufwachen werden!

Nichts ist meins, nichts ist richtig

Nicht meine Haine, nicht meine Weiden,

Nicht meine Häuser, nicht meine Gerten,

Auch der Himmel ist nicht meiner.

Nicht meine Sonne, nicht meine Wolken.

Es ist nichts, wie es mal war.

Als ob sich alles verändert hätte!

 

Die Natur hier ist wunderschön und herrlich,

Aber es ist nicht die Natur, die ich kenne.

Aber sie ist sehr schön!

Warum gefällt sie mir nicht?

Sie bringt mir kein Lachen, keine Ruhe.

Etwas fehlt mir …

Etwas habe ich vergessen …

Ist es die Seele?

Ist meine Seele nicht hier?

Habe ich sie wirklich vergessen?

Ich habe dort alles schnell, schnell eingepackt.

Ich habe geglaubt, dass ich alles Wichtige eingepackt

Habe.

Aber das Wichtigste habe ich vergessen

… meine Seele.

Meine schöne Seele!

Jetzt ist sie zuhause

Und ein Stein ist in meinem Herzen.

 

Schwer, solide und unnachgiebig!

Sie wird jetzt für Jahrhunderte bleiben.

Der Stein drückt hart und härter.

Er weiß, er gehört nicht hierher.

Er quält mich! Er quält mich!

Bis die Alpträume kommen

… ich kann ihn nicht verlieren.

 

Und wenn der Druck sehr groß und schwer ist,

Lege ich mich hin und schaue in den Himmel.

Doch das Dach ist nicht

Mein Himmel!

 

Yaroslav, FW11C, April 2024

Fluchtweg I

Die Flucht ist ein universelles Erlebnis.

Die Frage ist nur, wohin führt uns das, zu welchem Ergebnis?

 

Familien und Kinder verlieren jeden Tag mehr von ihrem Heimatland.

Da stellt man sich die Frage, ob man’s doch nicht so schwer hat.

 

Wir versuchen vor unseren Problemen zu fliehen durch’s Zocken oder Drogen.

Ich hoffe jedoch nur, es endet dann nicht mit Rosen.

 

Ich fühle mich so, als hätte ich meine Identität verloren,

So fern und fremd, als sei ich nie geboren.

 

Der verzweifelte Versuch, einfach nur der Situation zu entkommen!

Man hat das Gefühl, man hat schon alle Meere durchschwommen.

 

Die Flucht ist etwas, dem entkommen wir nicht,

jedoch keine Sorge, auch nach grauen Tagen sahen wir wieder das Licht.

 

Fatima, FW11C, April 2024

Heimat und Flucht

Wir müssen fliehen aus der Heimat,

ein Fehler, doch du trägst mich weit

auf deinen Händen, liebe Mama,

wir halberfroren, warm dein Kuss.

 

Durchquer’n die Länder, fort Drecksleben!

dein Lachen, Wille macht mich stolz.

Du bist die Welt! Nicht Ruhm, nicht Geld.

 

Ich lieg dir zu Füßen, denn in diesen Füßen liegt es - das 

Paradies.

 

Eldin, FW11C

Fluchtweg II

Wenn die Gedanken wieder kommen, dann heißt es fliehen!

Aber wie?

Keiner hilft! Doch ohne Hilfe geht es nicht.

Ich finde Hilfe! Und dann schäme ich mich.

Ich bereite mich vor. Und ich wasche mich.

Verrichte das Gebet. Und fühle mich frei in mir.

All die Stimmen sind fort.

Aus diesem Fluch wird

ein Segen.

 

Sebastian, FW11C

Heimat

Für meine Heimat schlägt mein Herz

Fest und klar,

denn sie ist eigentlich wunderbar.

Der Glaube, die Kultur ist das, was ich liebe.

Deswegen bin ich stolzer Deutscher und verehre unsere Gebiete.

Dieses Land ist, wofür ich kämpfe,

also sag mir nicht, dass dieser Stolz etwas Böses wäre.

 

Luan, FW11C

Mein Paradies

In der Ferne, weit und nah,

suche in nach meinem Ort, nach meiner Heimat.

Wo die Wärme mich umhüllt.

Wo die Sehnsucht endlich ruht.

Wo ich sicher bin und geliebt.

Es ist ein Ort, der mich versteht.

Meine Heimat ist mehr als nur ein Ort.

Sie ist Erinnerung und Traum.

Hier finde ich den Raum,

In dem ich mich geborgen fühle –

Mein Paradies!

 

Esben, FW11C