Mit der Möglichkeit, auch mit der Fachhochschulreife fachgebunden an Universitäten studieren zu können, sank die Attraktivität, durch den Besuch der BOS die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Für Schüler*innen, die sich nach ihrem erfolgreichen Ausbildungsabschluss doch noch ihr Medizinstudium, ihr Mathestudium oder ihr Musikstudium erarbeiten wollen, ist das ein großer Verlust. Und damit auch für das durchlässige Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland.
Viele Jahre haben wir in der BOS überwiegend hochmotivierte und anspruchsvolle Schüler*innen ausgebildet. Wer schon einmal im Berufsleben stand und Geld verdient hat, braucht eine große Portion Idealismus, um wieder die Schulbank zu drücken und sich damit den Studientraum zu erfüllen. Nahezu jede*r wollte dieses Jahr dazu bestmöglich nutzen.
Gerade aufgrund dieser hohen subjektiven Bedeutung für Schüler*innen werden wir versuchen, diese wichtige Schulform wieder anzubieten, sobald sich ein angemessener Bedarf zeigt. Den Luxus hochmotivierter und dabei praxisnaher Student*innen sollte sich unser Bildungssystem gönnen! Natürlich sparen sich viele Schüler*innen ein Schuljahr, wenn sie nach Klasse 12 die Hochschule fachgebunden besuchen können. Allerdings steigen auch die Abbruchquoten aufgrund von Überforderung und die Qualität sinkt, weil Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens nicht ausreichend vertraut sind. Eine BOS passt also sogar in ein effizienzorientiertes Bildungssystem, da diese Studienvoraussetzungen schafft und o. g. Problemen vorbeugt. Die Abgänger*innen studieren oft zielorientiert und damit ressourcensparend. Und Spaß haben Sie trotzdem!
Hoffen wir auf ein Revival!